ARBEITSGRUPPEN
Aufgaben der einzelnen Arbeitsgruppen
- Fachlicher Austausch
- Reflektion möglicher Forschungsbedarfe
- Perspektivisch: Initiierung und Entwicklung von Forschungsvorhaben
Aufgaben der einzelnen Arbeitsgruppen
- Fachlicher Austausch
- Reflektion möglicher Forschungsbedarfe
- Perspektivisch: Initiierung und Entwicklung von Forschungsvorhaben
Der Einsatz neuer Technologien erfordert oft auch neue Regeln. Ein gesicherter regulatorischer Rahmen ist notwendig, um planbare Bedingungen für Innovationen zu schaffen. Dabei werden unter anderem folgende Fragestellungen adressiert:
- Wo sind Anpassungen von Regelwerken nötig, z.B. im Bereich der Automatisierung?
- Welcher Bedarf an Standardisierung besteht?
- Wie können Gesetzes- und Verordnungsgeber unterstützt werden?
Diese und weitere Fragen rund um das Thema Vorschriften & Standards in der Binnenschifffahrt werden im Dialog mit Behörden thematisiert. Sie bilden die Grundlage für eine Anpassung und Weiterentwicklung von Regelwerken.
Der Mangel an qualifiziertem nautischem Personal und die Anforderungen der Wirtschaft z.B. in Form kleinerer Partiegrößen und entsprechend kleineren Schiffen verschärfen den Kosten- und Wettbewerbsdruck in der Binnenschifffahrt. Die Automatisierung bietet die Chance, diesen Herausforderungen mit innovativen Konzepten und Lösungen zu begegnen und die Binnenschifffahrt zukunftsfähig zu machen.
Folgende Fragen skizzieren diesen Pfad:
- Welche Technologien werden für eine Automatisierung der Schiffsführung benötigt?
- Welche Zwischenschritte werden wann erreicht?
- Wie kann das hohe Sicherheitsniveau der Binnenschifffahrt auch bei automatisierter Fahrt gewährleistet werden?
- Wie gelingt die Interaktion mit konventionellem Verkehr?
- Welche weiteren Arbeiten und Aufgaben an Bord kommen für eine Automatisierung in Frage?
- Wie lassen sich die notwendigen Entwicklungen durch Technologitransfer aus anderen Branchen wie z.B. dem Automotive-Sektor beschleunigen?
Diese (unvollständige) Übersicht umreißt die Richtung dieser Arbeitsgruppe. Sie bildet die Basis für die nächsten Schritte.
Auch die Binnenschifffahrt muss und wird ihren Beitrag zur Energiewende leisten. Diese Herausforderung ist gewaltig und die Messlatte liegt hoch: Schon in wenigen Jahrzehnten soll und will die Binnenschifffahrt den Turnaround schaffen und klimaneutral sein. Dabei stellen sich zahlreiche Fragen:
- Wie schnell muss die Umstellung auf emissionsarme bzw. emissionsfreie Treibstoffe erfolgen? Welche Zwischenschritte sind nötig und bis wann erreichbar?
- Welche Potenziale haben Nachrüstungen der konventionellen Diesel-Technologie? Wie weit reichen sie?
- Welche Treibstoffe haben die größten Potenziale? Welche Antriebskonzepte gehören dazu? Wie ausgereift sind die jeweiligen Technologien? Welche Entwicklungen sind nötig?
- Welche Sicherheitsrisiken bestehen bei den verschiedenen Treibstoffen und Technologien?
- Inwiefern kann auch die bestehende Flotte umgerüstet werden?
- Welche Kosten kommen auf die Unternehmen zu?
Diese und weitere Fragen skizzieren in etwa das Spektrum (der Aufgaben) dieser Arbeitsgruppe. Sie werden im Dialog der beteiligten Akteure konkretisiert.
Die Herausforderungen der Binnenschifffahrt sind bekannt: So erfordert beispielsweise der Klimawandel eine Anpassung von Schiffen und Propulsionskonzepten an häufigere und intensivere Niedrigwassersituationen. Personalmangel und Kostendruck forcieren die Entwicklungen hin zu einer stärkeren Automatisierung von Schiffsführung und Schiffsbetrieb. Die Bedarfe der verladenden Wirtschaft unterstreichen die Forderung nach kleineren, flexiblen Schiffen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwiefern neue und innovative Schiffskonzepte dazu beitragen können, diese Herausforderungen zu meistern. Konkret geht es dabei u.a. um folgende Aspekte:
- Welchen Beitrag können innovative Leichtbaukonzepte leisten? Welche Anforderungen sind zu erfüllen, z.B. in Bezug auf Festigkeit, Schwingungen, und Kostenstrukturen?
- Inwiefern können flachgehende Schiffe auch bei extremen Niedrigwasserbedingungen noch wettbewerbsfähig betrieben werden? Welche Antriebskonzepte sind dabei von Bedeutung?
- Welche Auswirkungen haben Automatisierung und die Forderung nach kleineren, flexiblen Schiffen auf die Schiffsentwürfe?
Dieses Spektrum skizziert die Richtung der weiteren Schritte. Sie werden im Rahmen dieser Arbeitsgruppe spezifiziert.
Seit Jahren verstärkt sich der Güterstruktureffekt, der zu einer Abnahme des klassischen Ladungssegments Massengut und perspektivisch zu kleineren Ladungsmengen führt. Dabei gelten kleinere Schiffe und Automatisierung als zukunftsorientierte Ansätze, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Darüber hinaus bietet auch der Umschlag erhebliche Potentiale zur Automatisierung und Senkung der Kosten intermodaler Transportketten.
Im Zuge des Klimawandels nehmen gleichzeitig Extremwetterlagen mit Auswirkungen auf alle Verkehrsträger zu. Diese Entwicklungen erfordern eine zunehmende Vernetzung und Interoperabilität zwischen den Verkehrsträgern um weiterhin zuverlässige Transporte zu ermöglichen.
Auch diese Herausforderungen sind enorm; sie verlangen nach innovativen und flexiblen Lösungen. Dabei nimmt die Logistik bei der Gestaltung nachhaltiger und resilienter Konzepte eine Schlüsselrolle ein. Zahlreiche Fragen sind hierbei zu berücksichtigen:
- Wie sieht der Transportmarkt in 10, 20 oder 30 Jahren aus? Welche Anforderungen werden in Zukunft dominieren? Wie schnell vollzieht sich der Wandel?
- Wo sehen sich Binnenschifffahrt und Logistik in diesen Zeitskalen? Welche Angebote und welche Änderungen sind notwendig?
- Wer übernimmt die Initiative und gestaltet den Wandel? Binnenschiffsoperateure? Verlader? Spediteure? Logistikdienstleister? Andere?
- Wie schnell muss es gehen? Wieviel Zeit bleibt für die Entwicklung neuer Konzepte?
- Welche Angebote und Lösungen kann die Logistik beitragen?
Diese Übersicht vermittelt einen Eindruck der umfassenden Fragestellungen dieses Themenfeldes. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, diesen Prozess anzustoßen und geeignete Ansätze auf den Weg zu bringen.
Die Forschungsbedarfe der inhaltlichen Themengebiete wurden an anderer Stelle bereits skizziert. Dabei erfordern viele der genannten Aufgaben umfassende Datengrundlagen. Hierzu gehören Infrastrukturdaten wie z.B. pegelabhängige Wassertiefen und Strömungsdaten, Fahrrinnendaten, Brückendurchfahrtshöhen und Bauwerksabmessungen oder schiffs- und verkehrsbezogene Daten wie z.B. Positionierung (AIS), Tiefgang, Leistung, Verbrauch oder Angaben zu Havarien.
Die in diesen Kontext zu klärenden Fragestellungen umfassen beispielsweise Folgende:
- Welche Daten werden für welche Aufgabenstellung mit welchen Anforderungen, z.B. Auflösung, im Einzelnen benötigt?
- Welche Daten liegen bei wem, in welcher Auflösung und in welcher Form, z.B. webbasiert, vor? Inwiefern sind sie verfügbar, bzw. wann und wie können sie verfügbar gemacht werden, beispielsweise durch Anonymisierung im Fall von AIS-Daten?
- Verbleiben Datenlücken bzw. inwiefern besteht Forschungsbedarf im Kontext der Datengewinnung?
Diese und weitere Fragen werden im Rahmen der Arbeitsgruppe 6 im Dialog mit den Datenanforderungen und Vertretern der anderen Arbeitsgruppen reflektiert; dabei werden Ansätze zur Gewinnung, Bereitstellung oder Nutzung der Daten analysiert.