Demonstratoren
Ein wichtiges Bindeglied zwischen der Forschung und der erfolgreichen Implementierung neuer Technologien in den Markt ist die Erprobung und Umsetzung ausgearbeiteter Lösungen unter anwendungsnahen Bedingungen. Hierzu werden sowohl Schiffe, als auch reale und digitale Testfelder als Plattformen zum Testen und Demonstrieren neuer, zukunftsorientierter Technologien benötigt. Sie ermöglichen eine schnellere und effizientere Entwicklung, erleichtern die Abstimmung zwischen verschiedenen Akteuren und steigern die Akzeptanz neuer Technologien.
Die nachfolgende Übersicht umfasst die wichtigsten aktuellen Demonstratoren und Testfelder für die Binnenschifffahrt in Deutschland. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wird jedoch in unregelmäßigen Abständen aktualisiert.
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VERA
Virtuelle ERprobungen von Automatisierungsfunktionen
Entwicklung einer modular konfigurierbaren virtuellen Test- und Erprobungsplattform zur frühzeitigen Erprobung von Automatisierungskomponenten und risikofreien Durchführung sicherheitskritischer Untersuchungen.
Laufzeit 11/2022–02/2025 Koordination Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST) Themenfelder Automatisierung Partner Rheinisch-Westfälisch Technische Hochschule Aachen (RWTH), Institut für Regelungstechnik (irt); Universität Duisburg-Essen (UDE) - Institut für Schiffstechnik, Meerestechnik und Transportsysteme (ISMT) - Lehrstuhl für Mechatronik (IMECH); Ingenieurbüro Kauppert GmbH Demonstratortyp Digitales Testfeld Nutzungskonzept Reiner Forschungsbetrieb (keine gewerbliche Nutzung) Förderprogramm BMV / Förderrichtlinie digitale Testfelder an Bundeswasserstraßen (DTW II) Förderkennzeichen 45DTW2V06A Status in Betrieb Entwicklung einer modular konfigurierbaren virtuellen Test- und Erprobungsplattform. Ein solches digitales Testfeld erlaubt nicht nur die frühzeitige Erprobung von Automatisierungskomponenten, sondern ermöglicht darüber hinaus auch eine risikofreie Durchführung sicherheitskritischer Untersuchungen vor allem von seltenen Ereignissen, die im Realbetrieb nur mit hohen Kosten und Risiken durchführbar sind. Virtuelle Erprobungen bieten darüber hinaus die Chance, mit vergleichsweise geringem Aufwand eine Vielzahl von Ereignissen in kurzer Zeit untersuchen zu können.
Während Entwicklungen und Demonstratoren in realen Testfeldern an einen gültigen Rechtsrahmen (Vorschriften und Regularien) gebunden sind, die für automatisierte Schiffe bzw. Systeme bis auf Weiteres noch gar nicht vorliegen, können die Entwicklungen und Erprobungen in einem virtuellen Testfeld auch ohne gültigen Rechtsrahmen direkt beginnen. Angesichts des hohen zeitlichen Entwicklungsdrucks ist dieser Vorteil von besonderer Bedeutung.
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WAVELAB
Part of CAPTN
Forschungsschiff „MS Wavelab“ zur Erprobung der vollautomatisierten bzw. autonomen Schifffahrt im Personenverkehr auf der Kieler Förde im Rahmen des Verbundvorhabens „CAPTN Förde Areal I und II“.
Laufzeit 03/2021–12/2024 Koordination Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum Fachhochschule Kiel GmbH Themenfelder Automatisierung, Antriebssysteme & Kraftstoffe Partner Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Anschütz GmbH; ADDIX GmbH; Wissenschaftszentrum Kiel GmbH Demonstratortyp Projektbezogener Demonstrator Nutzungskonzept Reiner Forschungsbetrieb (keine gewerbliche Nutzung) Förderprogramm BMV / Förderrichtlinie digitale Testfelder an Bundeswasserstraßen (DTW I [Bau]) und DTW II [Erprobung im Testfeld]) Förderkennzeichen 45DTWV007 Status in Betrieb In Kooperation mit regionalen Unternehmen und den Kieler Hochschulen wurde der Versuchsträger „MS Wavelab“ im Rahmen des Projekts „CAPTN Förde Areal I“ entwickelt und gebaut. Das Forschungsschiff bietet die Möglichkeit, die autonome Navigation und moderne Antriebssysteme zu erproben. Angetrieben wird die MS Wavelab mit einem rein elektrischen Antrieb, der seine Energie aus Akkus bezieht. Erprobt wird die autonome Schifffahrt im Rahmen von „CAPTN Förde Areal II“ auf dem gleichnamigen Testfeld.
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CAPTN
Förde Areal
Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur für eine praxisnahe Erprobung des autonomen Schiffsverkehrs im Rahmen der Verbundvorhaben „CAPTN Förde Areal I und II“.
Laufzeit 03/2021–12/2024 Koordination Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH Themenfelder Automatisierung Partner Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Raytheon Anschütz GmbH; ADDIX Internet Services GmbH; Wissenschaftszentrum Kiel GmbH Demonstratortyp Digitales Testfeld, offen, für Externe zugänglich Nutzungskonzept Reiner Forschungsbetrieb (keine gewerbliche Nutzung) Förderprogramm BMV / Förderrichtlinie digitale Testfelder an Bundeswasserstraßen (DTW I und II) Förderkennzeichen 45DTWV007 Status in Betrieb Einrichtung eines digitalen Testfeldes und der landseitigen Infrastruktur einschließlich Kontrollzentrum zur Erprobung der (teil-)autonomen, emissionsfreien Fährschifffahrt auf der Kieler Förde, z.B. mit dem Versuchsträger WAVELAB oder im Rahmen externer Forschungs- und Entwicklungsvorhaben.
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Digital SOW
Digitales Testfeld Spree-Oder-Wasserstraße
Errichtung und Betrieb eines digitalen Testfeldes zur Untersuchung, Entwicklung und Erprobung von Konzepten, Algorithmen und Technologien für das automatisierte und vernetzte Fahren auf der Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) mit dem Fokus auf die Ver- und Entsorgung der Metropolregion Berlin über die Wasserstraße.
Laufzeit 06/2021–06/2024 Koordination Alberding GmbH Themenfelder Automatisierung, Antriebssysteme & Kraftstoffe, Transportlogistik & Umschlagskonzepte Partner Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Institut für Kommunikation und Navigation; Schiffbau-Versuchsanstalt Potsdam GmbH; Technische Universität Berlin, Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme; Universität Rostock, Institut für Automatisierungstechnik; Verein für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V Demonstratortyp Reales & digitales Testfeld, projektbezogen Nutzungskonzept Kombinierte öffentliche und gewerbliche Nutzung und Forschungsbetrieb Förderprogramm BMV / Förderrichtlinie digitale Testfelder an Bundeswasserstraßen (DTW I) Förderkennzeichen 45DTWV002 Status in Betrieb Untersuchung und praktische Erprobung der Möglichkeiten der Ver- und Entsorgung von Metropolregionen über die Wasserstraße am Beispiel von Berlin. Betrachtung neuer Transport- und Logistikkonzepte, hoch automatisiert fahrender Transportträger mit ökologischen Antrieben, kleiner Containerboxen und neuer Umschlagformen.
Entwicklung einer neuen Versuchsträgerplattform für die praktische Erprobung des automatisierten und vernetzten Fahrens für Aufgaben der Citylogistik, Ausstattung mit elektrischer Antriebstechnik und moderner Sensorik sowie Aufbau und Betrieb eines digitalen Testfelds an der Spree-Oder-Wasserstraße.
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ELLA
Entwicklungsplattform im Modellmaßstab für Manöver-Automatisierung
ELLA ist ein Kleinfahrzeug im Maßstab 1:6 als Entwicklungsplattform für das automatisierte Manövrieren. Der Versuchsträger dient als Lernumgebung für maschinelles Lernen von Manövern und zur Erprobung verschiedener Propulsionskonfigurationen.
Laufzeit 06/2021–06/2024 Koordination Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST) Themenfelder Automatisierung, Antriebssysteme & Kraftstoffe Demonstratortyp Projektbezogener Demonstrator Nutzungskonzept Reiner Forschungsbetrieb (keine gewerbliche Nutzung) Förderprogramm BMV / Förderrichtlinie digitale Testfelder an Bundeswasserstraßen (DTW I) Förderkennzeichen 45DTWE002A Status in Betrieb ELLA ist eine Entwicklungsplattform, die gezielt für das automatisierte Manövrieren entwickelt und gebaut wurde. Sie dient als Lernumgebung für eine künstliche Intelligenz, die anhand manuell vorgefahrener Manöver und eigener Fahrversuche im realen Testfeld Schritt für Schritt lernt, die geforderten Manöver zu planen und auszuführen.
Die Projektergebnisse lassen sich unter Berücksichtigung der Ähnlichkeitsgesetze auf reale Binnenschiffe übertragen: Durch die maßstabsgerechte Abbildung der Rumpfform sowie der Antriebs- und Manövrierorgane wird das Fahrverhalten eines typischen Gütermotorschiffes realitätsgetreu abgebildet.
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Ernst Kramer
FernBin
Das Schiff „Ernst Kramer“ wurde im Rahmen des Verbundvorhabens „Ferngesteuertes, koordiniertes Fahren in der Binnenschifffahrt – FernBin“ zu einem Forschungsschiff und Demonstrator weiterentwickelt und eingesetzt.
Laufzeit 07/2020–03/2024 Koordination Rhenus Schiffsmanagment GmbH; DST e.V. Themenfelder Automatisierung Partner Argonics GmbH; Bundesanstalt für Wasserbau (BAW); Ingenieurbüro Kaupert; IN - innovative navigation GmbH; RWTH - irt; UDE - ISMT/IMECH/SRS Demonstratortyp Projektbezogener Demonstrator Nutzungskonzept Kombinierte gewerbliche Nutzung und Forschungsbetrieb Förderprogramm BMWE / Maritimes Forschungsprogramm Förderkennzeichen 03SX506 Status in Betrieb Im Rahmen des Vorhabens „FernBin“ wurde das Schiff „Ernst Kramer“ mit der nötigen technischen Ausrüstung zur Fernsteuerung ausgestattet. Diese umfasst die erforderlichen Sensoren und Aktoren mit den zugehörigen Schnittstellen, den Fernsteuerstand an Land sowie das Datenprotokoll zur Gewährleistung einer robusten und sicheren Datenübertragung. Darüber hinaus wurden Assistenzsysteme zur Unterstützung und Entlastung des Fernsteuernden entwickelt.
Ziel war die Entwicklung eines adaptives Navigationssystems, das dynamisch auf den umgebenden Verkehr reagiert und Verkehrsinformationen in Echtzeit verarbeitet. Es unterstützt den fernsteuernden Schiffsführer, indem es den Raumbedarf für die Begegnung von Schiffen prognostiziert, visualisiert und mögliche Handlungsoptionen anzeigt. Dadurch versetzt es ihn in die Lage, das eigene Schiff in Abhängigkeit des Verhaltens anderer Verkehrsteilnehmer sicher und zuverlässig zu navigieren.
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SPS
Smart Port Shuttle Hildesheim
Aufbau eines Testfelds am Stichkanal Hildesheim für die Erprobung von Komponenten für einen (teil-)autonomen Shuttle-Betrieb auf dem Stichkanal Hildesheim.
Laufzeit 06/2021–06/2023 Koordination BANLabs GmbH Themenfelder Automatisierung, Antriebssysteme & Kraftstoffe, Transportlogistik & Umschlagskonzepte Partner Deutsche Binnenreederei AG; Fraunhofer IIS; Hafenbetriebsgesellschaft mbH Hildesheim; Maritime A-Services GmbH Demonstratortyp Reales Testfeld, offen (auch für Externe zugänglich) Nutzungskonzept Reiner Forschungsbetrieb (keine gewerbliche Nutzung) Förderprogramm BMV / Förderrichtlinie digitale Testfelder an Bundeswasserstraßen (DTW I) Förderkennzeichen 45DTWV009C Um die Standortbedingungen für den Hafen Hildesheim nachhaltig zu verbessern, wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens Smart Port Shuttle ein automatisierter Shuttledienst mit Schubleichtern eingerichtet. Das Projekt bestand aus drei Forschungsfeldern:
Automatisierung der Binnenschiffstransporte,
Angepasstes Schiffskonzept mit Elektroantrieb und
Logistikkonzept für den Shuttlebetrieb auf Stichkanälen.
Um die Fahrten der Schubleichter teilweise und später voll zu automatisieren, wurden Messfahrten mit verschiedenen Sensoren und satellitenbasierten Empfängertechnologien zur Positionsbestimmung durchgeführt. Die Technologien zur Positionsbestimmung wurden vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS bereitgestellt und an Bord eines Schiffs der Deutschen Binnenreederei erprobt. Die Erkenntnisse mündeten in ein neues Schiffskonzept mit Elektroantrieb, das zusammen mit dem Schiffskonstrukteur Maritime A-Services entwickelt wurde, um energieeffiziente und lokal emissionsfreie Transporte zu ermöglichen. Ein angepasstes Logistikkonzept sorgt für die reibungslose Abwicklung der Transporte und bildet die Grundlage für die Automatisierung des Shuttlebetriebs auf dem Stichkanal Hildesheim.
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Niedersachsen 22
AutoBin
Das Schiff „Niedersachsen 22“ wurde als Forschungsschiff und Demonstrator im Rahmen des Verbundvorhabens „Autonomes Binnenschiff – Simulation und Demonstration von automatisiertem Fahren in der Binnenschifffahrt“ eingesetzt.
Laufzeit 10/2019–03/2023 Koordination HGK Shipping GmbH | DST e.V. Themenfelder Automatisierung Partner UDE - IMECH/SRS Demonstratortyp Projektbezogener Demonstrator Nutzungskonzept Kombinierte gewerbliche Nutzung und Forschungsbetrieb Förderprogramm Leitmarktwettbewerb MobilitätLogistik.NRW Förderkennzeichen EFRE-0801713 Status abgeschlossen Das Schiff „Niedersachsen 22“ des assoziierten Partners HGK Shipping GmbH wurde als Testschiff und Demonstrator im Rahmen des Verbundvorhabens „AutoBin“ mit der für das automatisierte Fahren erforderlichen Sensorik und Aktorik ausgerüstet. Darüber hinaus wurde eine automatische Steuerung in einem Simulator entwickelt, die in der Lage ist, das Binnenschiff sicher von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt zu steuern. Die Realerprobung und Demonstration der Steuerung mit dem ausgerüsteten Binnenschiff erfolgte im Testfeld Dortmund-Ems-Kanal.
Weiterbetrieb im Rahmen von Anschlussvorhaben.
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HANNAH
Digitales Testfeld Schlei
Erschließung der Schlei als digitales Testfeld für die Forschung und Entwicklung von teilautonomen bis hin zu vollautonomen Systemen (Automatisierungslevel 2 bis 5).
Laufzeit 08/2021–12/2022 Koordination Unleash Future Boats GmbH Themenfelder Automatisierung Demonstratortyp Reales Testfeld, Projektbezogen; fallweise auch für Externe zugänglich Nutzungskonzept Reiner Forschungsbetrieb (keine gewerbliche Nutzung) Förderprogramm BMV / Förderrichtlinie digitale Testfelder an Bundeswasserstraßen (DTW I) sowie weitere Förderprogramme zur Folgenutzung Förderkennzeichen 45DTWV004A Status in Betrieb Im Projekt HANNAH wurde die Schlei als digitales Testfeld für die Forschung und Entwicklung von teilautonomen bis hin zu vollautonomen Systemen erschlossen. Der Fokus lag in der Ausweisung und Aktivierung des 42 km langen Testfeldes für Schiffe und deren Systeme für Automatisierungslevel 2 bis 5. Das Testfeld ermöglicht die Realisierung unterschiedlicher Szenarien und bietet gut beherrschbare und kontrollierbare Bedingungen.
Unleash Future Boats hat im Rahmen von HANNAH koordinierte Feldtests mit seinem Technikträger ZeroOne durchgeführt. Dieser wurde außerhalb des Fördervorhabens entwickelt und verfügt über eigene Sensorik, Sensorfusion und Aktorik sowie Umfeldwahrnehmung und autonome Fähigkeiten.
Der Aufbau von zusätzlicher Infrastruktur ist möglich und im Rahmen der Folgenutzung vorgesehen. Dabei geht es u.a. um die Entwicklung eines eigenen Hafens und die Vernetzung digitaler, autonomer und emissionsfreier Systeme mit Hafenaktivitäten und Logistiklösungen.
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AKOON
Automatisierte und koordinierte Navigation von Binnenfähren
Entwicklung eines Systems für den vollautomatisierten bzw. teilautonomen Fährbetrieb einer Binnenfähre. Dies umfasste neben der sicheren und energieeffizienten Überfahrt auch das An- und Ablegen an den Fähranlegern.
Laufzeit 07/2019–12/2022 Koordination J.M. Voith SE & Co. KG | VTA Themenfelder Automatisierung, Antriebssysteme & Kraftstoffe Partner Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen - Institut für Regelungstechnik (IRT); Rheinfähre Maul GmbH; Argonav GmbH Demonstratortyp Projektbezogener Demonstrator Nutzungskonzept Kombinierte gewerbliche Nutzung und Forschungsbetrieb Förderprogramm BMWE / Maritimes Forschungsprogramm Förderkennzeichen 03SX479A Status in Betrieb Im Rahmen des Vorhabens AKOON wurde die Fähre "Horst" des Unternehmens Rheinfähre Maul GmbH für den voll-automatisierten bzw. teil-autonomen Fährbetrieb um- bzw. ausgerüstet.
Aufgrund einer engen Passage, Sandbänke, starker Strömung und eines hohen Verkehrsaufkommens auf dem Rhein gilt das Fährgebiet als besonders anspruchsvoll, insbesondere bei niedrigen Pegelständen oder Nebel. Der automatisierte Betrieb entlastet das Fährpersonal v.a. in kritischen Situationen und ermöglicht eine sichere Überfahrt. Durch eine intelligente Streckenführung und optimierte Ansteuerung der vier Voith-Schneider-Propeller wurden der Treibstoffverbrauch reduziert und die Sicherheit erhöht. Dabei benötigt die Streckenplanung umfassende Informationen über die Verkehrssituation auf dem Rhein, die durch Kombination verschiedener Nah- und Fernbereichssensoren zuverlässig bereitgestellt und prädiziert wird.
Innerhalb des Vorhabens wurde zudem das gesamte Fährgebiet in einen Simulator implementiert und ein digitaler Zwilling der Fähre "Horst" geschaffen, an dem das AKOON-System entwickelt und intensiv erprobt wurde, bevor erste Versuche auf dem realen Schiff stattfanden.
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A-SWARM
Autonome elektrische Schifffahrt auf Wasserstraßen in Metropolregionen
Erforschung und Entwicklung von Technologien, die einen autonomen Betrieb von elektrisch angetriebenen Wasserfahrzeugen auf Binnenwasserstraßen in Metropolregionen ermöglichen. Die Anforderungen betreffen neben der Logistik sowohl die Echtzeit-Trajektorienplanung auf Flüssen, Kanälen und Schleusen als auch das möglichst präzise Abfahren dieser Trajektorie unter Berücksichtigung von Strömungen, Untiefen, Wind und Begegnungsverkehr.
Laufzeit 09/2019–08/2022 Koordination Schiffbau-Versuchsanstalt Potsdam GmbH Themenfelder Automatisierung, Innovative Schiffskonzepte, Transportlogistik & Umschlagskonzepte Partner BEHALA - Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH; Infineon Technologies AG; Veinland GmbH; Technische Universität Berlin; Universität Rostock Demonstratortyp Projektbezogener Demonstrator Nutzungskonzept Reiner Forschungsbetrieb (keine gewerbliche Nutzung) Förderprogramm BMWE / Maritimes Forschungsprogramm Förderkennzeichen 03SX485 Status abgeschlossen A-SWARM betrachtet sowohl die technologischen Anforderungen an das Wasserfahrzeug selbst, aber auch ob und welche technologischen Anforderungen an die Infrastruktur hinsichtlich Kommunikation und Positionierung bestehen. Dies betrifft insbesondere die Frage, ob es möglich ist, das Fahrzeug selbst mit ausreichender Sensorik zu bestücken, so dass es, abgesehen von einer Satellitenpositionierung, ohne weitere landgestützte Hilfsmittel sicher navigieren kann oder ob es notwendig ist, für einen sicheren autonomen Betrieb zusätzliche Infrastruktur an der Wasserstraße zu installieren. Im Weiteren geht es um die Frage, ob die Ausstattung des Fahrzeuges mit State-of-the Art-Sensoren eine hinreichend genaue Beschreibung des Umfeldes ermöglicht oder ob es zwingend notwendig ist, externe Informationen z.B. über andere Verkehrsteilnehmer im Sinne einer Verkehrslenkung durch eine Leitwarte an das Fahrzeug zu spielen, um eigene Entscheidungen durch ein KI-System an Bord treffen zu können. Ein weiterer Aspekt ist die Optimierung der Technologie hinsichtlich der Zielgrößen der möglichst genauen Positionierung und des möglichst geringen Einsatzes von infrastrukturellen Mitteln, um perspektivisch weder Verkehrssicherheit noch Marktfähigkeit zu gefährden.
Die technische Machbarkeit wird durch einen Demonstrator in Form von zwei Versuchsträgern nachgewiesen, die während des Projektes die Zusammenführung der genutzten Technologien erproben.
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eMIR
e-Maritime Integrated Reference Platform
Das generische Testfeld dient der Erforschung und Entwicklung innovativer Vorgehensweisen, Methoden und Werkzeuge zur Entwicklung, Verifikation und Validierung von neuen maritimen Systemen.
Laufzeit seit 01/2014 Koordination DLR – Institut Systems Engineering für zukünftige Mobilität Themenfelder Automatisierung Demonstratortyp Reales Testfeld - offen (auch für Externe zugänglich) Nutzungskonzept Reiner Forschungsbetrieb (keine gewerbliche Nutzung) Förderprogramm ursprünglich gefördert durch MWK Niedersachsen und BMWE Status in Betrieb eMIR bietet als maritimes Testfeld kleinen und mittleren Unternehmen sowie Forschungsinstituten die Möglichkeit, hochautomatisierte maritime Assistenzsysteme und Konzepte für autonome Schiffe zu erforschen und zu entwickeln. Diese können unter virtuellen wie realen Bedingungen getestet werden. eMIR bietet bei der Erforschung und Entwicklung solcher Systeme und Technologien drei wesentliche Einsatzmöglichkeiten:
Datensammlung und -analyse,
Durchführung von Simulationen und physischen Experimenten sowie
Erprobung und Demonstration.
eMIR soll in Kooperation u. a. mit den DLR-Instituten Kommunikation und Navigation und Schutz maritimer Infrastrukturen für die Themen Sensordatenintegration, Plattformen, Datenaustausch und Erprobungsgebiete auf See weiter ausgebaut werden. Es soll darüber hinaus als Großforschungsinfrastruktur mit Diensten zur Hafensensorik, Kommunikationstechnik, hochgenauen Karten etc. ergänzt werden.
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Rhein-Ruhr-Testfeld
Dortmund-Ems-Kanal
Das Rhein-Ruhr-Testfeld ist ein reales Testfeld auf einem 15 km langen Abschnitt des Dortmund-Ems-Kanals.
Themenfelder Automatisierung Demonstratortyp Reales Testfeld, offen (auch für Externe zugänglich) Nutzungskonzept Kombinierte gewerbliche Nutzung & Forschungsbetrieb Status in Betrieb Das Testfeld liegt am südlichen Ende des Dortmund-Ems-Kanals zwischen dem Hafen Dortmund und der Schleuse Waltrop. Durch den nahezu konstanten Wasserstand ohne komplexe Strömungsverhältnisse und die regelmäßige und genau definierte Bodentopographie ergeben sich ideale Verhältnisse für einen Testbetrieb. Mit der in diesem Abschnitt des Kanals nur mäßigen Verkehrsdichte und den insgesamt 15 Brücken lassen sich in diesem Testfeld Szenarien verschiedener Komplexität erproben.
























